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Berlin wird barrierefrei

5. April 2022

Wie barrierefrei ist das Berliner Tourismusangebot? Sabine Wendt, in verantwortlicher Position bei Visit Berlin, berichtete auf dem Monatstreffen am 4. April über das bereits Erreichte – und Angebote an die Tourismuswirtschaft, die Stadt auf eine Spitzenposition als Gastgeber auch für Menschen mit Behinderung zu bringen     

Berlins Offenheit für Reisende mit Behinderung sollte selbstverständlich sein, erklärte Sabine Wendt, weshalb die Frage nach dem „Warum“ geradezu absurd sei. Doch sei die Barrierefreiheit nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch von größter wirtschaftlicher Bedeutung. Für zehn Prozent aller Besucher der Stadt sei der Zugang ohne Hindernisse „elementar wichtig“, für weiter 40 Prozent immerhin eine Frage des Komforts. Und Menschen mit Behinderung reisten selten allein. „Wenn wir einen Reisenden verlieren, dann verlieren wir gleich eine ganze Gruppe“.

Schon zu den deutschen Special Olympics 2022 mit rund 10.800 Beteiligten und spätestens zu den weltweiten Spielen 2023 mit voraussichtlich 39.000 Mitwirkenden habe Berlin nicht nur eine große Chance, sondern stehe auch unter Druck, es richtig zu machen. „Die Welt schaut dann auf uns,“ sagte die Leiterin Destinationsmanagement & Unternehmensentwicklung, Chief Operating Officer, Prokuristin und Angehörige der Geschäftsleitung von Visit Berlin über die Sportereignisse für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung.

Visit Berlin hilft touristischen Betrieben bei der Zertifizierung Reisen für Alle, die für drei Jahre gilt und auf Deutsch und Englisch erteilt wird. Seit zehn Jahren von der Deutschen Zentrale für Tourismus aufgebaut, geht die Zertifizierung jetzt an den Deutschen Tourismusverband über; Visit Berlin bleibt ein Lizenznehmer. 

Eine Berliner Besonderheit: Das Land erstattet die gesamte Zertifizierungsgebühr von 720 Euro. „Mitmachen bringt nur Vorteile“, erklärte Wendt. Riskant sei es auch nicht. Jeder Prüfbericht werde vom geprüften Betrieb vor Veröffentlichung freigegeben. Und wer sich jetzt engagiere, sei besser vorbereitet auf das Inkrafttreten des Barriefreiheitstärkungsgesetzes von 2019 im Jahr 2025, das sämtliche Anbieter von Waren und Dienstleistungen, außer Kleinstunternehmen, zur Barrierefreiheit verpflichtet. 

Bei Barrierefreiheit, so Wendt, gehe es längst nicht mehr nur um freie Bahn für Rollstühle. Auch Blinde, Gehörlose und viele mehr haben das Recht zur Teilhabe, auch Angebote in Einfacher Sprache gehörten dazu. „Lassen Sie uns das Potential nutzen“ – mit diesen Worten und unter Applaus schloss Wendt ihren Vortrag, um dann in Gesprächen mit den Mitgliedern einige Insidertipps zu geben.             

Das Maritim proArte Hotel Berlin in der Friedrichstraße bot mit seiner Eventlocation „Atelier“ den perfekten Rahmen für die Veranstaltung, die Küche und das Service-Personal lieferten Höchstleistungen.

Die Clubpräsidentin Bettina Reinfeld zeichnete Beate Reuber von Grün Berlin – Gärten der Welt für ihre zehnjährige Mitgliedschaft, Detlef Naujokat, für volle 25 Jahre. „Das passt“, bedankte er sich, „denn dieses wunderschöne Hotel ist eine meiner ehemaligen Wirkungsstätten.“ 

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