Künstliche Intelligenz im Tourismus: Bleibt das Reisen menschlich?

Berlins Skålpräsident Moritz Freise selbst sprach beim Monatstreffen am 25. November über eine Schlüsselfrage des Tourismus: Bleibt das Reisen trotz des KI-Booms menschlich? Der Referent schöpfte aus Erfahrung der eigenen KI-Schmiede.

Wenn vor Skål International Berlin einen Referent aus den eigenen Reihen spricht, ist dies keineswegs eine Verlegensheitslösung. Der Club hat viele Mitglieder, die an der Spitze der Entwicklung in der Tourismuswirtschaft stehen – so wie der Präsident Moritz Freise am 25. November 2025 im Berliner Verbändehaus als Mitgründer des KI-Startups TravelNet

Das Startup, entstanden in einer offenen internationalen Kooperation auch mit weiteren Skållegen, will KI-gestützt neue Wege für die „zerbrochene“ Reisewirtschaft finden, in der Übertourismus, das Ignorieren lokaler Juwelen, Allerweltsinhalte und schlecht aufeinander abgestimmte Tools das Reisen für alle schwerer gemacht hätten.

Das größte Problem bisheriger KI-Anwendungen seien die Falschinformationen bis hin zum Halluzinieren von Chatbots, erklärte Freise. „Da werden Orte oder Flüge vorgeschlagen, die nicht existieren, und das beschädigt die ganze Branche“. 

„Die Menschen suchen nicht Information, sondern Erlebnisse“, so Referent weiter. Auch gehe es zukünftig nicht mehr darum, mehr „Inventar“ aufzubauen – also noch mehr Hotels, Flüge oder Akttraktionen im eigenen Angebot zu haben -, sondern darum, „Kunden zu gewinnen“ und zu halten.

Die KI seines Startups arbeite dafür mit „emotional content mapping“: Sie nimmt 40 Grundemotionen  und 80 Grundtypen von Personen an, dies basierend auf wissenschaftlich fundierten Modellen. Diese KI soll potentielle Kunden individuell optimal ansprechen, um sie zum Buchen zu gewinnen. Dazu diene eine „Graphdatenbank“, die nach dem Muster des menschlichen Gehirns vielfältige Informationen miteinander in Verbindung bringe“. 

In der Diskussion zeigte sich, dass so gute wie alle Mitglieder in ihren Geschäften und privat längst auf vielfältige Weise täglich KI einsetzen. Moritz Freise konnte auch dazu viele Fragen beantworten. Viel interessanter sei aber, „was in ein oder zwei Jahren sein wird.“ Mit einer praxistauglichen Vision dafür suche sein Startup heute Antworten für große internationale Marken.

Wer diese sind, steht auf der Website von TravelNet.

Autor: Dr. Wolfgang Streitbörger

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