Wie beinflusst die LGBTQIA+ Community den Berliner Tourismus? Und wie positionieren sich Touristik-Unternehmen, damit sich auch ihre nicht-hetesexuellen Kunden wohlfühlen, vor allem aber nicht zurückgesetzt? Die Tourism Pride Night des Skal International Club Berlin am 13. Juli im faszinierend berlinerischen, generalverjüngten Hotel Berlin, Berlin brachte überraschende Einsichten und einiges Insiderwissen für Touristiker.
Kurz gesagt steht das Akronym für Lesbian (lesbisch), Gay (schwul), Bisexual (bisexuell), Transgender (transgeschlechtlich), Queer (queer), Intersex (intergeschlechtlich), Asexual (asexuell) und das Pluszeichen, das für die Vielfalt und Inklusivität steht. Alexander Schnaidt von der Fach-Unternehmensberatung Proud+ Consulting zeigte in seinem Vortrag auf, dass es gar nicht so schwer ist, nach alter Berliner Sitte alle nach ihrer Facon selig zu werden.
Das lohnt sich für Touristiker, denn einige Untersuchungen legen nahe, dass sich schon mehr ein Fünftel aller Menschen aus der Generation Z in Deutschland das Outing trauen, nachdem sie ihre Sexualität erst einmal für sich entdeckt haben. In der Gesamtbevölkerung sind es elf Prozent.
Der Trend ist also klar, und es geht neben Respekt auch um Abermilliarden Umsatz. Wer gerne diskriminiert, wird also bald den Gürtel enger schnellen müssen. Dies gilt insbesondere für Berlin, das - nach London - als die weltweit zweitoffemste Stadt für LGBTQIA+ gilt. Warum das so ist? Der Referent wusste die Antwort: "Alle sind willkommen, können sie selbst sein und werden dafür geliebt."
Die Akzeptanz fängt schon bei den Mitarbeitenden an. Fühlen sie sich angenommen, wachsen Produktivität, Innovation, Kreativität und Zugehörigkeitsgefühl. Wer das Personal ungeachtet seiner sexuellen Orientierung nett behandelt, bekommt zur Belohnung eine positive Arbeitsatmosphäre und ein gutes Arbeitgeberimage, das Bewerbungen anzieht auf einem Markt des Fachkräftemangels.
Im Umgang mit den Gästen lohnt es ebenso, sich einmal an die Nase zu fassen und die eigene Haltung zu hinterfragen: Zeige ich schon in der Werbung, das ich offen für Menschen aller Orientierungen bin? Welche Richtlinien habe ich eingeführt, um möglichst viele einzubeziehen? Wie sieht es mit der Schulung der Mitarbeitenden zu dem Thema aus? Stimmt die Ansprache auf der Website und anderen Kanälen? Die Skallegen erfuhren noch einiges wirkliches Insiderwissen mehr. Dies aber hier online zu publizieren wäre etwas unfair gegenüber einem Unternehmensberater. Ein Beratungstermin ist vielleicht zu bekommen, obwohl sehr nachgefragt.
Das Hotel Berlin, Berlin entpuppte sich, nach der Renovierung während der Corona-Zeit, als echter Hingucker. Seine 701 Zimmer strahlen Berliner Flair aus, im weiten Lobby- und Konferenzbereich finden sich viele angenehme Sitzecken, das Restaurant Die Lütze serviert seine Leckerein innen und außen. Der Commerial Director des Hauses Dominique Vockeradt führte die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchs Haus und ließ keinen Zweifel daran, wie sehr er für seine Wirkungsstätte brennt. Das Hotel wird bald 65 und ist doch ein Spiegelbild des jungen, faszinierenden Berlin von heute. Nebenbei... Nicht nur Reisende sind im Hotel willkommen, sondern auch lokale Anwohner finden im hoteleigenen Restaurant Lütze eine Oase, um einen fabelhaften Abend zu verbringen.